Internationale PR in der Praxis: Live mit Ricarda in Buenos Aires
Sie ist dem Ruf ihres Fernwehs gefolgt: Ricarda, genannt Rici, ist 23 Jahre alt und ehemalige Werkstudentin bei thepublic. Ende letzten Jahres hat sie ihr Studium der Kommunikationswissenschaften erfolgreich beendet – und dann ihre Koffer gepackt. Jetzt arbeitet Rici als internationale Praktikantin bei unserer Partneragentur Minerba in Buenos Aires. Dort sammelt sie praktische Erfahrungen und erlebt die Welt der internationalen PR. Aber das erzählt uns Rici selbst: Wir schalten live zu ihr!
Hi Rici, wie geht es dir?
Rici: Hallo zusammen! Mir geht es sehr gut. Die ersten Wochen waren aufregend, aber inzwischen habe ich mich gut eingelebt.
Wie kamst du dazu, ein Praktikum in Buenos Aires zu machen?
Rici: Nach meinem Studienabschluss war ich auf der Suche nach neuen Herausforderungen und wollte mehr praktische Erfahrungen sammeln. Gleichzeitig hatte ich Fernweh und wollte reisen. Um beides zu kombinieren, entschied ich mich für ein Praktikum in der internationalen PR.
Wie verlief die Suche nach einem Praktikum im Ausland?
Rici: Der Anfang war schwer. Ich habe schnell gemerkt, dass meine Chancen ohne Kontakte ins Ausland relativ schlecht stehen. Deshalb bat ich meine frühere Chefin Meike bei thepublic um Hilfe. Dank des internationalen Agenturnetzwerks der PR World Alliance fand ich schnell eine passende Stelle bei Minerba in Buenos Aires. Ich kann immer noch kaum glauben, wie gut alles verlaufen ist! Minerba hat sich direkt bereit erklärt, mich als Praktikantin in der internationalen PR zu beschäftigen. Auch ein Erasmus+ Stipendium wurde mir gewährt, wodurch ich das internationale Praktikum finanzieren kann.
Wirklich mutig, alleine auf einen anderen Kontinent zu fliegen! Wie war dein erster Eindruck von Buenos Aires?
Rici: Für viele Menschen ist alleine zu reisen abschreckend, und ich verstehe diese Bedenken nur allzu gut. Meine ersten Tage in Buenos Aires waren anstrengend – man kann schließlich nicht von heute auf morgen in einem fremden Land heimisch werden. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Morgen nach der Ankunft: Ich begann den Tag mit einem Frühstück in einem kleinen Café, wo der Avocado-Toast nicht wirklich schmeckte. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie viel ich dafür bezahlt hatte, da ich mit argentinischen Pesos und dem Wechselkurs nicht vertraut war. Das Café war auch der einzige Ort außerhalb meines Hostels, an dem ich mich sicher genug fühlte, um mein Handy zu benutzen. Rückblickend lache ich über mich selbst und wie anders meine Wahrnehmung meiner Umgebung damals war. Inzwischen möchte ich nicht mehr weg, das steht fest!
Was hat dir beim Einleben geholfen?
Rici: Wenige Tage nach meiner Ankunft begann mein erster Tag in der Agentur und ich erinnere mich mit mit einem Lächeln daran zurück, wie meine neue Chefin Patricia ein ausgiebiges Meeting einberief, um eine optimale dauerhafte Unterkunft für mich in Buenos Aires zu finden. Zuvor hatte ich in einem Hostel gewohnt. Die Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit, die mir vom ersten Tag an entgegengebracht wurde, lässt mich heute noch ein bisschen staunen. Auch wenn ich alleine in dieses fremde Land gekommen bin, habe ich mich seit Beginn meines Praktikums nie einsam gefühlt.
Was sind deine Tätigkeiten als internationale PR-Praktikantin bei Minerba?
Rici: Meine derzeitige Hauptaufgabe ist die Organisation des PR World Alliance Kongresses, der dieses Jahr in Buenos Aires stattfindet. Ich darf sehr eigenverantwortlich arbeiten, was mir gut gefällt. Außerdem beteilige ich mich an PR-Projekten, die sich für die Rechte indigener lateinamerikanischer Frauen einsetzen. Auf diese Weise habe ich die Chance, Lateinamerika aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen. Ich schätze es sehr, ein so bedeutungsvolles Projekt unterstützen zu dürfen.
Wie kommst du mit der Arbeit auf Spanisch zurecht?
Rici: Aktuell komme ich in Gesprächen auf Spanisch noch sehr ins Schwitzen. Das liegt zum einen an meinen noch etwas lückenhaften Sprachkenntnissen, zum anderen aber auch an der argentinischen Variante des Spanischen: Eigentlich wird in ganz Südamerika die gleiche Sprache gesprochen. Das war den verschiedenen Nationen aber wohl zu langweilig, denn jedes Land hat seine eigene Version hervorgebracht. Die argentinische Variante scheint dabei besonders komplex und schnell zu sein. Doch ich gebe nicht auf und lerne fleißig weiter.
Wie erlebst du die argentinische Kultur?
Rici: Die Argentinier sind die offensten und freundlichsten Menschen, die ich bisher kennenlernen durfte. Das Ritual des Matetrinkens bringt das sehr gut auf den Punkt. Ob im Büro mit meinen Kollegen oder in meiner Freizeit mit Freunden: miteinander Tee zu teilen, der mit einem Metall-Strohhalm getrunken und vom einen zum nächsten weitergereicht wird, schafft ein gemeinschaftliches Gefühl. Besonders beeindruckt war ich von der Weltmeisterschaft, die ich erleben durfte. Selten habe ich so viel Hingabe und Leidenschaft in Verbindung mit Fussball gespürt. Noch jetzt kann man an jeder Ecke der Stadt die Freude der Menschen über den Weltmeistertitel spüren. Und diese gute Stimmung ist ansteckend!
Würdest du ein Praktikum in der internationalen PR in Buenos Aires empfehlen?
Rici: Auf jeden Fall! So vielseitig wie seine Einwohner ist auch Buenos Aires. Neben den neuen Einblicken, die die internationale PR- und Arbeitswelt hier für mich bietet, habe ich die Möglichkeit, in meiner Freizeit die Vorzüge dieser pulsierenden Stadt zu genießen, eine neue Sprache zu lernen, das Land zu entdecken und neue Freundschaften zu schließen. Diese Erfahrung gehört jetzt schon zu denjenigen, die ich mein Leben lang nie mehr vergessen werde.
thepublic®: Vielen Dank, Rici, für das interessante Interview und die Einblicke in dein internationales PR-Praktikum in Buenos Aires. Wir wünschen dir noch eine tolle Zeit und viel Erfolg bei deinen weiteren Projekten!