Gendern ist in vielen öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten oder Schulen bereits selbstverständlich. Und auch in Unternehmen hält eine gendergerechte Sprache langsam Einzug. Wir zeigen auf, warum eine gendergerechte Sprache sinnvoll ist und welche Möglichkeiten des Genderns es gibt.
Warum wir eine gendergerechte Sprache brauchen
Wenn es um das Gendern geht, dann sprechen wir in der deutschen Sprache immer auch über das generische Maskulinum. Darunter verstehen wir eine männliche grammatikalische Form, die sich nicht auf das biologische Geschlecht eines Menschen bezieht (z.B. die Mitarbeiter, die Ärzte, die Handwerker). Es ist also eine Bezeichnung, die für alle Menschen stehen soll. Doch Sprache hat einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung: Viele psycholinguistische Studien zeigen: Ist zum Beispiel die Rede von Piloten, Architekten oder Ärzten, stellen wir uns in der Regel Männer vor.
Dieser “Male-Bias” gilt nicht nur für Berufe, die stereotyp eher männlich besetzt sind. Auch bei stereotyp weiblich besetzten Berufen wie Kosmetiker, Kassierer oder Friseur, konnte der Effekt nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass das generische Maskulinum an sich nicht generisch ist, denn es erzeugt vor allem eines: männliche Bilder im Kopf.
Eine gendergerechte Sprache soll also bewirken, dass sich alle Menschen in angemessener Weise angesprochen fühlen. Dieser Effekt ist messbar. In einer Onlinestudie schätzten 44 Prozent der Versuchspersonen einen “Spezialist” als Frau ein, wenn der zu lesende Text in geschlechtergerechter Sprache verfasst war. Bei Texten im generischen Maskulinum waren es hingegen nur 33 Prozent.
How to gender? Es gibt viele Wege!
Grundsätzlich soll gesagt sein: Es gibt keine Gender-Bibel, die an starren Regelungen festhält oder auch nur eine einzige Art der gendergerechten Sprache akzeptiert. Es geht beim Gendern auch nicht darum, immer alles zu wissen und richtig zu machen oder andere Menschen ständig zu verbessern. Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, zu gendern und das bietet eine Möglichkeit, sich auszuprobieren – Fehler sind erlaubt!
Ein paar genderneutrale Formulierungen stellen wir hier vor:
Ein Wörterbuch für genderneutrale Formulierungen unter: https://geschicktgendern.de/